Im Jahr 2009 stiegen die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen auf über 32 Mrd. Euro an. Das geht aus dem Arzneiverordnungsreport 2010 hervor.Die patentgeschützen Medikamente der großen Pharmahersteller meist für diese Kostensteigerungen verantwortlich.
Mitherausgeber Dieter Paffrath, Vorstand der AOK Schleswig Holstein , sieht nach wie vor enorme Sparpotenziale von über 9 Mrd Euro. Denn die Kostentreiber sind in den meisten Fällen neuentwickelte patentgeschützte Mittel etwa für Bluthochdruck-Patienten, Diabetiker oder Krebskranke, die in der Therapie durch preiswertere Generika ersetzt werden könnten. Allein in diesem Bereich sind die Umsätze von 1,6 Mrd € im Jahr 1993 auf 13,2 Mrd € in 2009 angestiegen. Auch seien Arzneimittel insgesamt in Deutschland oft wesentlich teurer als im EU-Vergleich. Das gelte sowohl für patentgeschützte Mittel als auch für Generika .
Ein Zwei-Ländervergleich mit Schweden, der auf Spiegel-Online veröffentlicht wurde, unterstreicht dies deutlich. So ist das Rheumamittel Humira in Deutschland 67 Prozent und das Asthmamittel Viani 61 Prozent teurer als in Schweden. Das Insulin-Präparat Actrapid human kostet in Deutschland 81 Prozent mehr als in Schweden. Eine Hunderter-Packung des Magenschutzmittels Omeprazol ist in Deutschland aktuell mehr als drei mal so teuer wie in Schweden, vor der aktuellen Preissenkung am 1.September war es fünf mal so teuer.
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